St. Johannes Döbeln
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Apostel und Evangelist
* 1. Jahrhundert in Betsaida am See Genezaret
+ um 101 in Ephesus, Türkei
Der Apostel Johannes, Verfasser des vierten Evangeliums, überlebte alle seine Mitapostel. Er ist der einzige Apostel, der - allerdings nach mehreren vergeblichen Tötungsversuchen durch Kaiser Domitian - eines natürlichen Todes starb. Paulus nannte Johannes einmal zusammen mit Petrus und Jakobus "Säulen der Kirche".
Johannes war der Sohn von Zebedäus und Salome und stammte aus Betsaida am See Genezaret. Sein Bruder war Jakobus der Ältere, ebenfalls Apostel des Herrn. Vor seiner Berufung zum Apostel verdiente sich Johannes seinen Lebensunterhalt als Fischer. Er übte damit denselben Beruf aus wie Simon Petrus und Andreas. Johannes gehörte von Anfang an zu den von Jesus bevorzugten Jüngern. In den Evangelien heißt es, Johannes habe seinen Herrn zärtlich geliebt und sei von ihm ebenso geliebt worden. Auch mit Petrus verband den Fischer vom See Genezaret eine tiefe Freundschaft, die vielleicht auf ihrer ähnlichen Herkunft beruhte. Nach der kirchliches Überlieferung kam Johannes um das Jahr 69 nach Ephesus, von wo aus er dann alle Kirchen, die er vorher gegründet hatte, leitete. Im Jahr 95 soll er inzwischen schon hoch betagte Apostel von Kaiser Domitian, einem grausamen Christenverfolger, verhaftet worden sein. Nach anderen furchtbaren Martern ordnete Domitian an, dass Johannes in einen Kessel mit siedendem Öl geworfen werde. Nach der legende soll sich das Öl jedoch in ein erfrischendes Bad verwandelt habe, dem der Apostel gestärkt entstieg.
Die Kunde von diesem Wunder verbreitete sich rasch und Domitian war dadurch so von Angst erfüllt, dass er Johannes freiließ und auf die griechische Insel Patmos verbannte. Hier schrieb Johannes seine berühmte "Apokalypse". Nachdem Domitian gestorben war, konnte der Verbannte wieder nach Ephesus zurückkehren und dort sein Evangelium, das sogenannte "Vierte Evangelium", verfassen.
Um das Jahr 101 starb Johannes in sehr hohem Alter in Ephesus. Über eine Grabstätte oder den Verbleib seiner Reliquien ist nichts Glaubhaftes überliefert. Einige Quellen sagen, der Begräbnisort sein der Burghügel in Ephesus.
In der heutigen Zeit neigt man verstärkt zu der Annahme, dass das Evangelium nicht ausschließlich allein von Johannes geschrieben wurde, sondern dass es möglicherweise einige seiner Schüler nach seinen Worten niedergeschrieben haben.
Johannes ist Patron der Theologen, Beamten, Notare, Bildhauer, Maler, Schreiber, Schriftsteller, Buchhändler, Buchdrucker, Buchbinder, Papierfabrikanten, Winzer, Metzger, Sattler, Glaser, Spiegelmacher, Graveure, Kerzenzieher und Korbmacher.
Patron gegen Vergiftung, Brandwunden, Fußleiden, Epilepsie, Hagel und für eine gute Ernte.
Verehrung / Brauchtum
Der wohl berühmteste Brauch am Johannestag ist die Weihe des Johannesweines, auch Johannesminne genannt. Nach der kirchlichen Segnung reicht der Priester den Gläubigen den Kelch mit dem geweihten Wein und spricht: "Trinke die Liebe des heiligen Johannes im Namen des Vaters und den Sohnes und des Heiligen Geistes." Dieser Brauch soll vor Krankheiten an Leib und Seele bewahren und vor allem die Freundschaft und den Frieden zwischen den Menschen halten.
Alljährlich begehen wir das Patronatsfest am 27. Dezember mit einem feierlichen Gottesdienst
Darstellung
Johannes ist entweder als Greis oder als junger Mann dargestellt. Die östliche Kunst bevorzugte die Abbildung in hohem Alter, die westliche eher jene des Jünglings. Die Attribute des Apostels sind Ölkessel, Kelch mit Schlange, Schreibfeder, Buch und Adler.
Der Adler ist das Symbol von Johannes, auf einigen Bildern ist der Apostel sogar selbst als Adler zu sehen, auch hat Johannes manchmal einen Adlerkopf oder Flügel.
Quelle: HEILIGE UND NAMENSPATRONE IM JAHRESLAUF
SCHAUBER SCHINDLER; Verlag: Pattloch
Liebe Leser,
in diesem Abschnitt finden Sie Ausschnitte der umfangreichen Döbelner Pfarrchronik. Viele weitere geschichtliche Ereignisse der Döbelner Gemeinde sind in der 2016 erschienenen Festschrift zum 100jährigen Bestehen der Katholischen Kirche Döbeln zu finden. Diese ist im Pfarrbüro erhältlich.
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1852
In den sächsischen Erblanden war nach der Reformation jegliches katholisches Leben erloschen. Gegen Mitte des 19. Jahrhundert müssen sich jedoch in Döbeln, wie auch in anderen Städten, Katholiken niedergelassen haben, denn nach Ausweis der Meißner Pfarrchronik wurde am 25. Januar 1852 vom damaligen Pfarradministrator P. Franz Merker unter Bischof Dr. Joseph Dittrich in Döbeln der erste katholische Gottesdienst nach Eintritt der Reformation gehalten. Es waren alle 23 Katholiken anwesend, darunter 15 Kommunikanten.
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1905 - 1906
Am 01. Juli 1905 wurde von Meißen aus die Lokalkaplanei (Expositur) Riesa begründet. Zum Seelsorgebereich den neuen Riesaer Kaplans Sarenk (+13.12.1916) gehörte auch Döbeln. Es fand monatlich Gottesdienst (ab 1910 in der Turnhalle der Bürgerschule am Körnergarten) statt.
Am 4. Oktober 1905 wurde in Döbeln eine "Freie Vereinigung katholischer Glaubensgenossen von Döbeln und Umgebung" ins Leben gerufen.
Am 1. Januar 1906 bildete sich auf Anregung des Expositus Sarenk ein Kirchenbaukomitee zur Geldsammlung unter den Glaubensgenossen für eine zu erbauende Kirche. Im selben Jahr wurden bereits 12.000 Mark aufgebracht.
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1911
01. April 1911: in Döbeln wird eine katholische Expositur begründet
16. Mai 1011: Einführung Kaplan Paul Kurze, erster ständiger Seelsorger in Döbeln
Der Kaplan Paul Kurze zugeteilte Bezirk umfasst 33 evangelisch-lutherische Pfarreien, in denen zerstreut 1.475 Katholiken und in den Sommermonaten zusätzlich zahlreiche polnische Landarbeiter wohnen.Die Gottesdienste werden in die Schulturnhalle am Körnerplatz verlegt, die der Stadtrat gegen eine jährlich, für damalige Verhältnisse sehr hohe Miete von 600 Mark zur Verfügung stellt, allerdings nicht an katholischen Feiertagen - an Werktagen und diesen Feiertagen finden die Gottesdienste in der Hauskapelle der Kaplanswohnung statt.
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1913
20. Mai 1913: Ersuchen beim Kultusministerium um Genehmigung zum Kirchenbau in Döbeln
07. Juli 1913: Erteilung einer Baugenehmigung
Kirchenbau:1913 bis 1916
Finanzierung: Spenden des Bonifatiusvereins und private Spenden
Architekt: Robert B. Witte aus Dresden
Bauausführung: Otto Eulitz aus Döbeln
Baukosten für Kirche und Pfarrhaus: 240.000 Reichsmark22. Juli 1913: erster Spatenstich
31. August 1913: Feierliche Grundsteinlegung
9. Oktober 1913: Richtfest -
1914
7. Februar 1914: Glockenweihe (Apoldaer Glocken)
Die beiden kleinen Glocken werden im Juli 1917 durch den Staat beschlagnahmt und eingeschmolzen. Die große Glocke bleibt der Gemeinde erhalten.23. August 1914: letzter Gottesdienst in der Turnhalle der Körnerplatzschule
30. August 1914: Feierliche Benediktion (Segnung) der Kirche "St. Johannes Apostel und Evangelist"
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8. Oktober 1916
Konsekration der Kirche durch Bischof Dr. Löhmann und Spendung der Hl. Firmung an 400 Firmlinge
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16. März 1919
Weihe des Kreuzweges
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12. März 1922
Weihe der zwei neuen Glocken durch Bischof Dr. Schreiber
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1923
Die Expositur Döbeln wird zur Pfarrei erhoben mit dem bisherigen Expositus Wilhelm Salm als erster Pfarrer von Döbeln.
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1930
Herausgabe des 1. Pfarrgemeindeblattes, dessen Erscheinen jedoch mit Hitlers Machtantritt 1933 eingestellt werden musste.
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1942
Der Chorraum der Kirche wird neu gestrichen und gestaltet, ebenso die Nischen der beiden Seitenschiffe.
Nach "Besuch" der "Geheimen Staatspolizei" (Gestapo) werden am 17. Dezember die beiden Glocken abgenommen.
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29. Oktober 1952
In Roßwein wird eine Lokalkaplanei errichtet, die zum Döbelner Pfarrbezirk gehört.
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1964
Installation des Läutewerks
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1966
Die Gemeinde feiert den 50. Weihetag ihrer Johanneskirche.
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1969
1. Pfarrgemeinderatswahl
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1969 bis 1972
Umbauarbeiten in der Kirche:
- Verlegung der Sakristei von vorne nach hinten
- Schaffung eines Beichtraums
- Entfernen des Taufsteins
- Einziehen einer Zwischendecke im Altarraum
- Altar mit Kreuz und Seitenaltäre werden abgetragen
- Ausheben des Heizungsschachtes im Mittelgang
- Verbindung der alten Sakristei und des Altarraums zum Gemeinderaum
- Erneuerung der gesamten Elektrik der Kirche
- Malerarbeiten in der Kirche, inkl. der Altar-Wandgestaltung und Standkreuz-Gestaltung durch Rudolf Teufel (Künstler)
- Ersatz der Bänke1972: Weihe der Tontafeln des neuen Kreuzweges
24. März 1972: Altarkonsekration durch Bischof Gerhard Schaffran -
9. Dezember 1973
Aufstellung der Madonnenstele aus Bronze
(ein Geschenk des Weihbischofs aus Münster) -
1978
Bau drei massiver Garagen
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1981
Kirchenvorplatz und Kirchenstufen werden erneuert
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1986
eine neue Heizung wird eingebaut, Renovierung der Gemeinderäume
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1995
Das Dekanat Hubertusburg wird aufgelöst, die Pfarrei Döbeln-Roßwein gehört nun zum Dekanat Meißen.
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1995 bis 1997
weitere umfangreiche Baumaßnahmen:
- Erneuerung der Dächer von Pfarrhaus und Kirche
- Erneuerung der Fenster im Pfarrhaus und den Gemeinderäumen
- Erneuerung des Dachkreuzes und der gesamten Zaunanlage des Grundstücks, sowie der Garageneinfahrt
- Erneuerung der gesamten Elektroanlage in Pfarrhaus und Kirche und der Beleuchtung in der Kirche
- Freilegung der verkleideten Säulen in der Kirche
- Einbau einer Glastrennwand im Vorraum der Kirche
- Erneuerung Innenanstrich der Kirche, Farbe der Bänke
- Erneuerung des Fußbodenbelages in der Kirche -
12. August 2002
Flutkatastrophe in Döbeln ("Jahrhunderthochwasser")
Spenden in Höhe von ca. 100.000 Euro wurden an Betroffene ausgezahlt -
1. September 2013
Feier zur 100jährigen Grundsteinlegung
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2015
Einbau einer Lautsprecheranlage in der Kirche
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30. September bis 09. Oktober 2016
Feier des 100jährigen Kirchweihjubiläums
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Pfarrer
Paul Kurze
1911 - 1922Wilhelm Salm
1922 - 1924Nikolaus Just
1924 - 1930Georg Dybul
1930 - 1964Anton Anderer
1939 - 1948Josef Außendorf
1964 - 1983Norbert Kaulich
1983 - 2009Klaus Orland
2009 - 2016Andreas Jaster
2016 - 2022Steffen Börner seit 2022
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Kapläne
Johannes Schütz
1945 - 1947Emil Süß
1950 - 1953Leo Schwitulla
1953 - 1956Anton Hrncir
1956 - 1959Eberhard Pöschel
1959 - 1962Dieter Schöne
1962 - 1965Georg Kehrel
1965 - 1967Rudolf Birner
1967 - 1970Norbert Hilbig
1970 - 1974Reinhard Thiel
1974 - 1976Walter Kreutzberg
1976 - 1979Johannes Pförtner
1980 - 1982 -
Gemeindereferenten
Toni Müller
1967 - 1975Veronika Gude
1975 - 1978Gabriele Seidel
1978 - 1980Heidemarie Köhler
1981 - 1991Christel Jensch
1995 - 1997 -
Pfarrbüro
Anna Stiebler
ehrenamtlich bis 1977Margit Duy
1977 - 1997Monika Höfig
1998 - 2020Caren Anna Tilger
2021 - 2022Franziska Torge 2023
Kristin Poszwa seit 2023
Thomas Lunkwitz
(Verwaltungsleiter)
2021 - 2023Iris Kübler (Verwaltungsleiterin) seit 2023